März 8, 2024

Interview mit Landrätin Dorothea Schäfer

Als Praktikantin im Kommunikationsbüro der Landrätin Frau Dorothea Schäfer hatte ich die einzigartige Gelegenheit, mein erstes Interview durchzuführen. Diese Erfahrung hat mich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr bereichert. Ich bin stolz darauf, dass ich eine so bedeutende Aufgabe übernehmen durfte und bin dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Dieses Interview markiert einen wichtigen Meilenstein in meiner Entwicklung im Bereich der Kommunikation und wird mir als wertvolle Erfahrung in Erinnerung bleiben.

 

 

Kreisverwaltung Mainz-Bingen

Lina El Beggar:
Wie viele Einwohner gibt es im Kreis Mainz-Bingen?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Im Landkreis Mainz-Bingen leben ungefähr 220.000 Personen,
Lina El Beggar:
Und Wie viele Mitarbeiter gibt es in der Kreisverwaltung?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Im Moment liegt die Zahl bei 1400. Aber das schwankt natürlich, weil auch Aufgaben und Zuständigkeiten wechseln.
Lina El Beggar:
– Und wie viele davon haben einen Migrationshintergrund?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
Wir haben viele Menschen bei uns, die einen Migrationshintergrund haben. Aber eine Statistik führen wir darüber nicht. Das dürfen wir gar nicht. Aber gefühlt muss ich sagen, werden es immer mehr Menschen mit einem Migrationshintergrund. Und ich finde das auch toll.
Lina El Beggar:
– Schön. Sie sind seit dem 1. Oktober 2017 Landrätin. Was können Sie darüber berichten? Welche Herausforderungen gab es in der Corona-Zeit?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Ja, also ganz, ganz viel könnte ich berichten. Ich will es aber trotzdem kurz machen. Im Zentrum steht hier natürlich die Corona-Zeit, in der wir ganz besondere Aufgaben hatten. Es begann damit, dass relativ schnell klar wurde: Das Virus ist ansteckend und kann tödlich sein. Deswegen haben wir uns dann gefragt: Okay, was müssen wir tun? Und dann haben wir zum Beispiel Masken besorgt und Schutzkleidung, so wie sie auch in den Krankenhäusern getragen wird. Und Handschuhe und alles mögliche andere Material. In der Verwaltung haben wir einen Stab gebildet. Einen Stab bildet man dann, wenn es Krisen gibt. Dann rufen wir Leute zusammen, aus ganz verschiedenen Bereichen der Verwaltung. Die versuchen dann, die Probleme zu lösen, die sich durch die jeweilige Krise ergeben.
Wir hatten damals zum Beispiel unseren ärztlichen Leiter Rettungsdienst dabei, und unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Katastrophenschutz. Und jede Abteilung beteiligte sich. Wir haben dann täglich geschaut: Was steht an? Welche Informationen müssen wir nach außen geben? Haben wir genügend Masken? Und wenn wir sie nicht hatten, dann haben wir beratschlagt, wie wir die Masken erhalten. Aus einem anderen Bundesland? Aus China? Wir haben alles genutzt, was ging. Meine Erkenntnis, die ich jetzt in den letzten sieben Jahren gewonnen habe, ist: Es geht immer höher, immer schneller, immer weiter. Und das klingt zwar toll, aber es überfordert auch viele Leute, die praktisch ständig im Einsatz sind, um irgendwelche Probleme zu lösen. Das ist anstrengend. Und da ist es wichtig, dass man Kolleginnen und Kollegen hat, mit denen man sich einfach gut abstimmen und gut austauschen kann, damit man zielgerichtet einfach das Richtige macht – wie im Corona-Stab eben. Am Ende hat sich herausgestellt, dass wir unsere Arbeit sehr gut gemacht haben, insgesamt mit dem ganzen Team. Und da, wo wir gemerkt haben, dass es noch Luft gibt, haben wir Konsequenzen gezogen. Wir haben zum Beispiel den Brand- und Katastrophenschutz aktuell neu aufgestellt. Wir haben einen Top-Mann eingestellt, der das gelernt hat von Anfang an. Und da habe auch ich, weil ich für den
Katastrophenschutz zuständig bin, ein gutes Gefühl: Wenn tatsächlich mal ein Katastrophenschutzfall aufschlagen würde, weiß ich, an genau, an wen ich mich zu wenden habe und weiß, was in einem solchen Fall zu tun ist.
Lina El Beggar:
Dann gehe ich jetzt zur nächsten Frage. Was bedeutet Bildung für Sie als Politikerin der CDU und Landrätin?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Bildung ist für mich das Allerwichtigste. Es ist für mich wichtig, dass wir Schulen bauen können – auch wenn uns das finanziell ziemlich beutelt. Ich bin außerdem verantwortlich für die Jugendhilfe. In der Jugendhilfe bestehen auch ganz große Herausforderungen, weil es da zum Beispiel Kinder gibt, denen es nicht so gut geht, wie den allermeisten hier bei uns. Hier müssen wir es schaffen, die Familien zu stärken, in
denen es zu Konflikten kommt. Das finde ich immer sehr bitter – wenn Eltern es nicht schaffen mit ihren Kindern umzugehen, einfach ohne großen Streit, ohne Hiebe. So, dass es den Kindern einfach gut geht.
Das ist so mein Hauptanliegen. Neben der Bildung, die ganz wichtig ist. Und da gibt es auch keine Kompromisse.
Lina El Beggar
– Ist es schwer als Frau in ihrem Beruf?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Ja, ich glaube schon. Wir leben Emanzipation. Aber ich glaube, dass da immer noch viel Defizit gibt und dass es immer noch Männer gibt, die glauben, dass Frauen in Politik vielleicht nicht so gut sind, nur, weil sie es vielleicht anders machen als die Männer.
Lina El Beggar:
– Was ist ihr Motto im Leben?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:

– Mir ist wichtig, dass ich nah bei den Leuten bin. Mir ist es immer wichtig zu sehen, wie es den Menschen um mich herum geht. Wer zu mir kommt, der kriegt auch Unterstützung und Hilfe und das ist für mich ganz, ganz wichtig.
Lina El Beggar:
– Werden Sie noch mal zur Wahl als Landrätin antreten?
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Ich mache meine Arbeit sehr, sehr, sehr, sehr gerne. Aber ob ich nochmal antrete, weiß ich noch nicht genau. Das hängt auch mit privaten Entscheidungen zusammen. Und auch davon, wie sich der nächste Kreistag zusammensetzt. Wir haben ja im Sommer Kommunalwahlen und dann werden wir sehen, wie die Aufstellung im Kreistag ist. Auch davon mache ich es am Ende abhängig. Denn wichtig ist als Landrätin, dass man Leute hinter sich hat, die einem den Rücken stärken.
Lina El Beggar:
– das war auch gerade meine letzte Frage, aber danke schön, dass Sie meine Fragen beantwortet haben.

Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Ja, sehr, sehr gerne.
Lina El Beggar:
Und mir war es eine sehr große Ehre, bei Ihnen Praktikum machen zu dürfen. Also da muss ich mich auch schon mal bedanken. Also Danke schön.
Landrätin Frau Dorothea Schäfer:
– Auch sehr gerne. Ich habe mich gefreut, Sie kennenzulernen. Ich finde, Sie haben das sehr gut gemacht.
Lina El Beggar:
Danke schön
Landrätin Frau Dorothea Schäfer
Und auch die Fragen ausgearbeitet, toll. Sie können stolz auf sich sein.
Lina El Beggar:
– Danke schön

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